Psychodynamische Imaginative Traumatherapie PITT

nach Luise Reddemann

 

 

In Ihrer Traumatherapie fokusiert sich Luise Reddemann nicht so sehr auf die Bearbeitung traumatischer Erfahrungen, sondern mehr auf die Förderung der Resilienz, der Ressourcen, der Beziehungen.

 

Dies erreicht sie mit Hilfe von Imaginationsübungen.

Imaginationen helfen, die verletzten Anteile zu integrieren. In der Imagination hilft das "erwachsene Ich" dem "kindlichen Ich" , es stärkt dieses, steht ihm bei, sagt dem "jüngeren Ich", dass der Schrecken des Traumas vorbei ist.

 

Durch die Beschäftigung mit den Ressourcen, durch die Suche nach dem Positiven sinkt nachweislich der negative Stress, das psychische Wohlbefinden steigt und somit bestehen auch positive Auswirkungen auf die physische Gesundheit.

 

In ihrer Traumabehandlung legt sie das Hauptaugenmerk auf die Förderung der Stabilität. Dem Leiden wird Raum gegeben, es wird gewürdigt.  Durch die wertschätzende Haltung wird eine Vertrauensbasis geschaffen und somit der Boden für eine konstruktive Arbeit vorbereitet.

In der Stabilisierungsphase wird die Fähigkeit erarbeitet, auch mit Überwältigung und Schmerz innerlich umgehen zu können, ohne dekompensieren zu müssen.

 

Eine Grundprämisse von Luise Reddemann lautet: "gemeinsam entscheiden - erfolgreich behandeln".

 

Liuse Reddemann bedient sich der Elemente der "Ego - state - therapy"

"states" sind dabei verschiede Teile einer Person:

  • das verletzte Kind
  • der Erwachsene
  • andere verletzte Teile
  • das erwachsene Ich von Heute
  • der "Beobachter"
  • der fürsorgliche Elternteil
  • Sonstige,...

So kann zum Beispiel der "Angst" eine Gestalt gegeben werden - sie kann als Riese auftreten, der Riese kann aber in die Rolle des Helfers schlüpfen und so wieder zu einer wertvollen Ressource werden....

 

Auch die Ressourcenorientierung ist ein wesentlicher Teil der PITT:

 

Ressourcenfragen könnten lauten:

"wie haben Sie das überstanden"?

"wie haben Sie es geschafft, damit fertig zu werden"?

"was bwz. wer hat Ihnen dabei geholfen?"

 

Auch kann der Klient angeleitet werden, Ressourcenlisten anzulegen - womit die Wahrnehmung auf das gelenkt wird, was gelungen ist und Freude macht

 

Phasen der Traumapsychotherapie nach L. Reddemann

  1. für äußere Sicherheit sorgen (soziales Netzwerk aktivieren, Teilnahme an Selbsthilfegruppen,..)
  2. Psychoedukation: erklären von Traumareaktionen, diese als "normale Reaktionen in bzw. nach belasteten Ereignissen" darstellen
  3. traumaspezifische Stabilisierung : finden von Ressourcen, Kraftquellen
  4. Traumabearbeitung (ist nicht immer notwendig)

Reddemann integriert verschiedene Übungen, z.B.

  • die "Tresor-Übung": in den Tresor (was immer das für den Klienten auch sein mag) werden alle belastenden Inhalte (Bilder, Gedanken, Gefühle,..) eingesperrt
  • der "Wutraum": der Klient kreiert in seiner Vorstellung einen Raum, in welchem er seine Gefühle ausleben kann.
  • "Ressourcenorientierung" - hier geht es darum, die Widerstandskraft zu aktivieren